Die Wanderwoche Pontresina 10. – 17. Juli 2021
Ein zusammenfassender Bericht der Gruppe 1 von Rosmarie Hornung mit Bilder von Annemarie Stucki. Gesamthaft 49 Teilnehmende in zwei Gruppen.
Motto: Wandern – Geniessen – Staunen
Wer den Berg erklimmen will, muss tief unten beginnen. Dort nämlich, wo der innere Faulpelz überwunden werden muss, wenn der Wecker frühmorgens schrillt.
Die aufwendigen, zuverlässigen Vorbereitungen, die geführten, sorgfältig ausgesuchten Wanderungen von Antoinette, Annemarie und Fritz, ermöglichten uns eine unvergessliche Wanderwoche im Engadin. Vielen, herzlichen Dank!!
Nach einer abwechslungsreichen Bahnfahrt erreichten wir Pontresina. Anschliessend gönnten wir uns eine Mittagspause und dann führte uns Fritz zuerst auf die Steinbockpromenade. Die eindrucksvolle Fernsicht auf die Berge und aufs Dorf beeindruckte. Der Name Steinbockweg entstand, weil jedes Jahr im Mai die Steinböcke bis ins Tal zum fressen kommen. Ein Spaziergang durch das Dorf endete vor unserem Hotel.
Hotel Engadinerhof: ein Bauernhaus aus dem Jahre 1712 und eine Schreinerei bildeten die Grundlage des Hotels.1998 übernahm Familie Hissung das Hotel. Seither wird mit viel Liebe zum Detail umgebaut und renoviert. Im ehemaligen Kuhstall befindet sich die Pizzeria. Als Gast wird man sehr aufmerksam und freundlich betreut, von der Küche kulinarisch verwöhnt und vom Chef mit speziellen Anekdoten, Aperos und Hotelführung überrascht.
Im Lärchenwald mit Blick auf Pontresina Immer wieder schön, die Sgraffiti mit Blumenschmuck
Pontresina liegt auf 1805 Meter in der Nähe des Bernina Massives. Die traditionellen Engadiner Häuser aus Stein mit verzierten Fassaden, Sgraffiti, Hausinschriften und die Eleganz grosser Hotels der Belle Epoque versetzen uns in eine Zeit, in der Zeit und Alltag eine Nebenrolle spielen. Im Sommer trifft man hier Wanderer, Kletterer und Biker, im Winter Skifahrer und Langläufer.
Im Alpin Museum aus dem 17. Jahrhundert, eröffnet 1986, kann man die Wohnkultur aus früheren Zeiten betrachten. Ebenso die Bergsteiger Tradition von den Pionieren bis heute. Auch Skisammlungen und Skiausrüstungen ab 1880 sind zu bewundern. Mineralien, Vogelsammlungen, Multimediaschau ergänzen die Ausstellung.
Wanderung Bever-Celerina und Punt Muragl-Pontresina: In Bever starteten wir zur 1. Wanderung. Der Weg führte durch Weiden, Wälder und Wiesen mit Orchideen, Türkenbund und unzähligen anderen Blumen. Im Naturfreundehaus Cristolais machten wir Rast. Nach Apero und Picknick marschierten wir weiter nach Celerina und mit dem Bus fuhren wir nach Punt Muragl. Die 2. Etappe führte durch den Stazerwald zurück nach Pontresina. Hier führt auch der bekannte Engadiner Langlauf Marathon durch. Im Gegensatz zu den Sportlern durften wir diese Strecke im angenehmen Wandertempo absolvieren. Nach der Rückkehr gab es kühle Getränke statt Medaillen.
Türkenbund Männertreu – gleich neben dem NF Haus
Durch bunte Blumenwiesen nach Celerina Und auf der LL Loipe nach Pontresina
Wanderung Muottas Muragl-Lej Muragl-unterer Schafberg-Alp Languard. Mit der Zahnradbahn von Punt Muragl nach Muottas Muragl auf 2500 Meter. Vor dem Start zur Wanderung bewunderten wir die wunderbare Aussicht auf das Engadiner Seenplateau. Nach einem Auf- und Abstieg erblickten wir den Lej Muragl. Begleitet vom rauschen des Bergbaches setzten wir die Tour fort. Auf dem Höhenweg unterer Schafberg leuchteten uns Hänge mit Alpenrosen entgegen. Ebenso prächtig war der Ausblick in die Berge und ins Tal. Es gibt nicht nur Naturfreunde die wandern, es gibt auch eine Naturfreundin, die uns mit einem kurzen Jodler überraschte. Vor der Alp Languard ein letzter Aufstieg und zum Schluss bequem mit dem Sessellift, mit überraschender Kurve, nach Pontresina.
Höchster Punkt 2820 m auf dem Weg zum Lej Muragl Am Lej Muragl
Fünf Seenblick vom Muottas Muragl
Alpenaster Alpenenzian
Alpenrosen Frühlingsenzian
Besuch im Pro Natura Schutzgebiet Maloja. Bei Maloja befindet sich eine europaweit einmalige Ansammlung von 36 grossen und kleinen Gletschertöpfen. Sie bilden ein Geotop von regionaler Bedeutung. Dazu gibt es im Schutzgebiet Hochmoore, einen Bergföhrenwald und interessante Felsvegetation. Der Turm Belvedere ist ein Überbleibsel eines geplanten, mächtigen Bauwerkes. Die Ausstellung im Turm zeigt, wie wir mit unseren Ressourcen sorgfältiger umgehen sollten.
Auf dem Höhenweg Richtung Lagalp Turm Belvedere
Pontresina-Lej da Staz-St. Moritz-Lej Marsch-Lej Nair-Lej Zuppo. Wir starteten gut gelaunt und mit Sonnenschein in Pontresina zum Lej da Staz. Ein wunderbarer Anblick, im See spiegelten sich Wolken und Bäume. Durch den Föhren- und Arvenwald marschierten wir Richtung St. Moritz. Trotz beginnendem Regen wanderten wir fröhlich weiter. Vorbei an den wunderschön gelegenen Bergseen, eingebettet im Wald. Schon bald war die Talstation der Corvatschbahn in Sicht und die Zivilisation hatte uns wieder.
Stader See Lej Marsch
Genusstag: Surovas-Diavolezza-Morteratsch-Pontresina. Fahrt mit der Rhätischen Bahn von Surovas zur Talstation Diavolezza. Die Bahnstrecke der Berninalinie ist eine Meisterleistung der Bautechnik und Linienführung. Es ist die 3. Bahn, die ins UNESCO Welterbe aufgenommen wurde. Mit der Seilbahn erreichten wir die Aussichtsterrasse Diavolezza auf 2978 Meter. Ein kleines Schönwetter Fenster ermöglichte uns den traumhaften Ausblick auf den Gletscher. Die Bergkette konnten wir erahnen. Nach der Talfahrt mit prächtiger Aussicht, wanderten wir nach Morteratsch. Im Alpenrestaurant wurde uns eine Käseplatte mit Bündner Spezialitäten serviert. Ein Genuss fürs Auge und für den Gaumen. Ein 12 Jähriger Junge servierte sehr aufmerksam, freundlich, schlagfertig und kompetent. Es sei sein Ferienjob. Ein Muster Beispiel unserer Jugend zur Freude von allen Gästen. Gestärkt und zufrieden marschierten wir nach Pontresina.
Zur Bergbahn nach Diavolezza Blick auf den Gletscher. Piz Palü ist im Nebel
Blick zur Bernina Passhöhe Der Tatzelwurm mit 62 Füssen bewegt sich Richtung Morteratsch
Alpwirtschaft – das Auge isst mit Faszinierender Bachlauf
Schöne Erinnerungen sind bleibende Schätze.
Rosmarie Hornung