Senioren- Wanderwoche in Fuldera
Sonntag, 31. Mai bis Samstag 05. Juni 2021
WanderleiterIn: Antoinette Camenisch und Heinz Wymann
Dorfführung: Severin Hohenegger
Bei unserer Ankunft im Hotel Staila (Stern) in Fuldera leuchtete uns zwar kein Stern, dafür schien die warme Sonne am wolkenlosen Himmel. Eine wahre Freude, nach den wochenlangen Regenfällen im Unterland. Nach dem Zimmerbezug durften wir mit Antoinette einen ersten Spaziergang durch und um Fuldera machen.
Die erste Wanderung führte uns von Tschierv Süsom nach Müstair. Wir genossen den Weg entlang des Rom. Ein stetes wildes Rauschen begleitete uns auf dem Weg. Entlang des mäandernden Bachs leuchteten die ersten Frühlingsblumen. Schneeheide, Krokus, Silberwurz, Frühlingsenzian, Mehlprimel und unzählige andere Blumen zierten die Ufer des Rom.
Die zweite Tour geleitet von Heinz startete in Lü. Langsam wanderten wir hoch nach Valmorain. Dann gings steil aufwärts nach Tabladatsch. Auf den Matten entlang des Weges blühten der grosse Enzian, auch stengelloser Enzian genannt. Dann leuchteten uns hunderte von pelzigen Anemonen entgegen und dazwischen entdeckten wir die Schwefelanemonen. Traumhaft! Unvergesslich wird uns die Blumenpracht in Erinnerung bleiben! Zurück in Lü stärkten sich alle Wanderer auf der heimeligen Terrasse vom Restaurant Hirschen.
Am Mittwoch teilte sich unsere Wandergruppe. Einige wanderten mit Heinz von Fuldera aus mal auf der linken, dann wieder auf der rechten Seite des Münstertals nach Müstair. Eine andere Gruppe ging mit Antoinette von Valchava nach St. Maria. Ein Rest der Gruppe wollte mal eine Auszeit und machte sich einen gemütlichen Tag.
Am Donnerstag durften wir einen Dorfrundgang mit Severin Hohenegger machen. Wir erfuhren Interessantes über das Dorf, seine Leute, amüsierten uns über Anekdoten und bestaunten die Häuser von Fuldera.
Wissen Sie, was eine rückenschonende Schaufel ist? Nein? Unsere Gruppe wusste es auch nicht recht. Früher gab es ja unzählige Ziegen im Dorf. Jede Familie hatte einen Stall mit Ziegen. Die Ziegenhirten mussten diese im Sommer jeden Tag auf die Weide führen. Ja, man kann sich ja vorstellen, welche Spur diese Viecher im Dorf hinterliessen. Auf alle Fälle war es so, dass jeweils die Hausfrauen mit der rückenschonenden Schaufel und dem Besen die Spuren und den Gestank schnell wegschafften und auch dafür sorgten, dass die Ziegen möglichst schnell vom eigenen Grundstück verschwanden und das Dorf verliessen, damit sie sich angenehmeren Unternehmungen widmen konnten!
Bündner Häuser sind entweder mit gemalten Motiven geschmückt, oder aufwändige Sgraffito zieren sie. Auf den Bildern ist auch ein Haus mit den aufgemalten Symbolen der drei Bünde zu sehen. Die drei Bünde, auf Rätoromanisch: La Republica da las Trais Lias. Gotteshausbund, Grauer Bund, Zehngerichtebund. Über die Symbolik kann man sich via Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Bünde informieren.
Unseren letzten Wandertag verbrachten wir gemeinsam auf der linken Talseite des Val Müstair. Erneut fuhren wir mit dem Bus nach Lü. Gemütlich wanderten wir über Urschai- Alp Sot- Craistas-nach Terza. Hier waren im Restaurant bereits glustige Trockenfleischplättli vorbereitet worden. Alle genossen den letzten Wanderferientag auf der sonnigen Terrasse.
Für alle, die den steilen Abstieg nach St. Maria scheuten, stand Severin als Taxichauffeur mit dem «Bussli vor dem Berggasthof Terza» für uns bereit. Für alle, die den Abstieg unter die Füsse nahmen, gab es aber auch noch eine Überraschung. Severin holte auch sie in St. Maria mit dem Hotelbus ab.
An dieser Stelle danke ich dem Wanderleiterteam Antoinette, Heinz und Severin ganz herzlich für die erlebnisreiche Wanderwoche in Fuldera!
Elisabeth Riedel