Waldrundgang beim Buchberghaus
Aus zwei mach eins!
Die im August 2019 durch Werner Oertel erstellten und gepflegten Waldrundgänge sind zu einem zusammengefasst worden. Der Waldrundgang wird laufend erweitert und es gibt an verschiedenen Orten etwas zu entdecken. Biodiversität (Artenvielfalt) wird auf dem Waldrundgang in den Mittelpunkt gestellt.
Die Fotos zeigen nur einen kleinen Ausschnitt von dem, was es zu entdecken gibt.
Den Ideen Taten folgen lassen
Der zusammengefasste Waldrundgang direkt vor der Haustüre des Buchberghauses bietet eine gute Möglichkeit, sich ernsthaft für die Biodiversität einzusetzen und die Öffentlichkeit zum nachdenken zu bewegen. Die Erde ist ja nur geliehen und mit etwas umdenken sollte es doch möglich sein, sie unseren Kindern möglichst intakt zu hinterlassen.
Leben am und im Baumstrunk
Seht euch diesen alten Baumstrunk an. Er sieht schon halb vermodert aus. Schaut einmal genau hin. Entdeckt ihr Tiere, Pflanzen oder Pilze, die den Baumstrunk als Unterschlupf oder Nahrung brauchen und dank ihm hier leben können.
Ameisen gehören zu den bekanntesten Tieren überhaupt; jedes Kind erkennt eine Ameise. Manchmal finden wir sie lästig, manchmal bleiben wir bei einem Ameisenhaufen stehen und staunen über das Gekrabbel. Ameise ist aber nicht gleich Ameise. Weltweit gibt es über 12’600 Arten und in der Schweiz allein sind 141 Arten bekannt.
Wer lebt denn hier?
Die Asthaufen bieten vielen Tieren, Pflanzen und Pilzen einen idealen Lebensraum. Käfer finden hier ihren bevorzugten Platz, um ihre Eier zu legen. Die Käferlarven brauchen das Altholz zum fressen. Es bietet noch vieles mehr. So dient es als Versteck, spendet Schatten und Wärme oder Nahrung und das alles auf kleinstem Raum.
Kleinstrukturen
Kleinstrukturen nennt man die Trockensteinmauern. Hierzu gehören auch blosse Stein- oder Asthaufen, offene Bodenstellen, dichte Hecken, einzelne Bäume oder auch Tümpel. Kleinstrukturen sind für viele Lebewesen wertvoll. So erwärmen sich die Steine der Trockensteinmauer schneller als die Pflanzen ringsum. Hier sonnen sich einzelne Tiere auf den Steinen und die Nischen sind ein idealer Fluchtort, wenn Gefahr droht.
Welche Kleinstrukturen könnt ihr auf dem Waldrundgang sonst noch finden?
Was tun die Wildbienen?
Hier steht ihr vor einem Wildbienenhaus, das nicht das Einzige ist auf dem Gelände. Die Wildbienen leben nicht in einem Bienenstaat, nein sie leben allein in Röhrchen oder Strohhalmen. In den Hohlräumen bilden sie ihre Struktur, in der sie Brutzellen für ihre Eier anlegen können. Aus den Eiern schlüpfen ihre Nachkommen als Larven. Diese ernähren sich vom Vorrat, der das Bienenweibchen im Röhrchen für sie angelegt hat. Das Weibchen verschliesst die Zellen mit einem Deckel. Im nächsten Frühjahr beissen sich die jungen Bienen durch diesen und fliegen aus. Versucht mal ein Weibchen beim Anflug zu beobachten. Als Nahrungsvorrat für ihre Larven bringt sie Pollen mit. Könnt ihr das sehen? Findet ihr einen Verschluss in einem Röhrchen indem eine Wildbiene ihr Nest angelegt hat?
Lebensbedingungen
Die Tiere kommen mit den Bedingungen in ihrem Lebensraum gut zurecht, wenn der Boden neben Pflanzenwurzeln tief genug ist und die Zusammensetzung stimmt. So finden sie die Nahrung die sie brauchen und können sich auch fortpflanzen. Zum Lebensraum gehört auch, dass ein Tier die Nahrung mit anderen Tieren teilen muss und dass es andere Tiere gibt, die es fressen wollen.
Ob die Luft sauber ist, ob es genügend Wasser hat und ob der Temperaturbereich stimmt – dies alles entscheidet darüber, ob eine Pflanzen- oder Tierart sich in seinem Lebensraum wohl fühlen kann.